
Statische Anforderungen bei Photovoltaikanlagen: Worauf Handwerker achten müssen
Wer eine Photovoltaikanlage auf einem Dach installiert, hat nicht nur die Module und die Technik im Blick. Eine der entscheidenden Grundlagen ist die Statik. Denn nur wenn die Dachkonstruktion die zusätzlichen Lasten sicher aufnehmen kann, ist eine Anlage langfristig stabil und rechtlich einwandfrei. Für Handwerksbetriebe ist dieses Thema daher ein fester Bestandteil jeder Beratung und Planung.
Warum Statik so wichtig ist
PV-Anlagen bringen zusätzliche Lasten aufs Dach – nicht nur durch Module und Montagesysteme, sondern auch durch Schnee, Wind und Sogkräfte. Werden diese nicht berücksichtigt, drohen Schäden an der Bausubstanz, im schlimmsten Fall sogar Gefährdungen der Gebäudesicherheit.
Besonders relevant ist dies bei:
- älteren Gebäuden ohne Nachweise zur Tragfähigkeit,
- Flachdächern, die hohe Schneelasten aufnehmen müssen,
- großen Gewerbehallen mit Leichtbaukonstruktionen.
Ein fundierter statischer Nachweis ist daher Pflicht.
Lastart | Beschreibung | Bermerkung für die Praxis |
---|---|---|
Eigenlast | Horizontale Kräfte durch Winddruck auf die Module. | Höher bei großen Modulflächen oder in exponierten Lagen. |
Schneelast | Vertikale Last durch Schneeanhäufungen. Abhängig von Schneelastzonen in Deutschland. | Besonders relevant in Süddeutschland und Mittelgebirgen; Berechnungen nach DIN EN 1991-1-3. |
Windlast (Druck) | Horizontale Kräfte durch Winddruck auf die Module. | Höher bei großen Modulflächen oder in exponierten Lagen. |
Windsog | Auftriebskräfte, die Module oder ganze Systeme vom Dach heben können. | Kritisch bei Flachdächern und Randbereichen; erfordert sichere Befestigung oder Ballastierung. |
Nutzlast Reserve | Sicherheitszuschläge für unvorhergesehene Belastungen. | In den Normen vorgegeben, je nach Dachkonstruktion einzuhalten. |
Rechtliche Grundlagen und Normen
Die Anforderungen ergeben sich aus der DIN EN 1991 (Eurocode 1) sowie den zugehörigen nationalen Anhängen. Dort sind Schneelasten, Windlasten und Eigengewichte geregelt.
Für Bauherren und Handwerker bedeutet das: Ohne eine statische Prüfung sollte keine PV-Anlage installiert werden. Viele Bauordnungen sehen dies ausdrücklich vor.
Hilfreiche Infos: Deutsches Institut für Bautechnik (DIBt)
Digitale Unterstützung bei der Statik
Für kleine und mittlere Betriebe ist die Statik oft ein komplexes Thema – vor allem, wenn die Zeit für Angebote knapp ist. Moderne digitale Planungstools erleichtern hier die Arbeit:
- automatische Berechnung der Dachlast,
- Berücksichtigung von Schneelastzonen und Windlastkarten,
- schnelle Dokumentation für Bauherren oder Behörden.
Ein Beispiel dafür ist das kostenlose Planungstool von S:FLEX, das Fachbetrieben erlaubt, in wenigen Minuten belastbare Angebote inklusive Stücklisten zu erstellen – und dabei auch statische Rahmenbedingungen zu berücksichtigen.
Lösungen für Dächer mit begrenzter Tragfähigkeit
Nicht jedes Dach ist für eine voll ballastierte Anlage geeignet. Hier kommen aerodynamische Montagesysteme ins Spiel, die durch ihre spezielle Bauweise geringere Flächenlasten erzeugen und mit weniger Zusatzgewicht auskommen.
Bei sensiblen Dächern können Systeme wie das S:FLEX Leichtmount Rail 2.1 EW oder das S:FLEX Leichtmount Snap eine gute Option sein:
- geringe Flächenlast,
- einfache Ballastierung,
- hohe Systemverbünde für Stabilität auch bei schwierigen Windlastsituationen.
Damit eröffnen sich Fachbetrieben neue Möglichkeiten, auch bei begrenzter Tragfähigkeit eine sichere und normgerechte Installation umzusetzen.
Praxis-Tipp für Handwerker
Gerade in der Angebotsphase gilt: Bieten Sie Ihren Kunden Transparenz. Zeigen Sie klar, dass die Statik geprüft wird und welche Lastannahmen zugrunde liegen. Das schafft Vertrauen und reduziert spätere Rückfragen.
Fazit
Statische Anforderungen sind keine lästige Pflicht, sondern die Grundlage für jede erfolgreiche PV-Installation. Wer als Handwerksbetrieb hier professionell arbeitet, verschafft sich einen klaren Wettbewerbsvorteil. Mit digitalen Planungshilfen und aerodynamischen Montagesystemen lassen sich auch Dächer mit begrenzter Tragfähigkeit sicher und wirtschaftlich nutzen – und das mit überschaubarem Aufwand für den Betrieb.
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